Plant Physiology University of Tübingen, Germany |
Developmental physiology
Prof. Dr. Achim Hager
, Tel.: (+49) 7071 297203,
Raum 316, 317
Drumm, Klaus, Dr., Tel.: (+49) 7071 2976153, Raum 193 (Hörsaalgebäude)
Ermel, Martin; Gaschler, Katja; Stülten, Christina; Tel.: (+49) 7071
297754, Raum 312 - 314
Molekulare
Wirkungsmechanismen pflanzlicher Wuchshormone
Die Steuerung des Wachstums von Pflanzen durch Phytohormone
erfolgt über eine vom Hormonrezeptor ausgehende Signalkette. Enzyme
und second messenger-Moleküle, die vermutlich an der Transduktion
des Signals beteiligt sind, werden in intakten Zellen, in Suspensionskulturen
oder an isolierten Zellmembranen mit Hilfe von Tracern, Antikörpern
und verschiedenen chromatographischen Verfahren untersucht. Mit immunologischen
Methoden wird ferner gezeigt, daß Wuchshormone über eine Verstärkung
des exocytotischen Membranflusses einen vermehrten Einbau von H+-pumpenden
ATPasen hervorrufen können. Dieser Einbau führt zu einer Veränderung
des Ionentransportes, des Cytoskelett- und des Zellwandaufbaues und damit
zur Vergrößerung der pflanzlichen Zelle.
Blaulicht-abhängige
Proteinphosphorylierung an Plasmamembranen
Daß Pflanzen zum Licht hin wachsen, d.h. die Richtung
des einfallenden Lichtes erkennen können, war bisher ein auf molekularer
Ebene nicht erklärbares Phänomen. In den Spitzen der Pflanzen,
also den wachsenden Bereichen, wurde nun in den Plasmamembranen der Zellen
ein Blaulicht-absorbierender Photorezeptor entdeckt, der nach Absorption
eines Lichtquants die Phosphorylierung eines 100kDa-Proteins bewirkt. Die
Lichtempfindlichkeit dieser Reaktion entspricht etwa der des menschlichen
Auges. Die Reaktion ist der Beginn einer Signalkette, die letztlich zu
einer Änderung des Wuchsstofftransportes und zur "phototropischen"
Krümmungsreaktion der Pflanze führt.
Wechselbeziehungen
zwischen Mykorrhizapilzen und Baumwurzel
In einem Schwerpunktprogramm über die "Physiologie
der Bäume" werden Wechselbeziehungen zwischen Pilz und Höherer
Pflanze im Bereich der Mykorrhiza untersucht. Signalsubstanzen (Elicitoren),
die aus den Zellwänden der Pilze abgegeben werden und teilweise charakterisiert
worden sind, bewirken in den Wurzeln der Höheren Pflanze die Bildung
von verschiedenen "Abwehrenzymen", die charakterisiert werden
konnten. Hierbei wurde auch eine sehr schnelle Reaktion nachgewiesen: Wenige
Minuten nach Elicitorzugabe konnte eine Aktivierung des Apoplasten und
mit fluorimetrischen Methoden ein Ausstoß aktiver Sauerstoff-Spezies
(vornehm1ich H
2
O
2
) detektiert
werden. Die Induktion mehrer Enzyme, die mit der Symbiosebildung zusammenhängen,
wurden nachgeweisen.
Kommentare und Verbesserungsvorschläge an: Hans Dieter Frey(hans-dieter.frey@uni-tuebingen.de) - Stand: 8. April 1997